Corporate Design, *seufz*, die Formen, Farben, Fonts und Proportionen, die dem Kunden als Visitenkarte einer Firma dienen. Jener Mix aus den ästhetischen Grundpfeilern, die gutes Design von einer Krakelei unterscheiden, und den strategischen Gesichtspunkten, mit denen eine Marke mit dem Kunden kommuniziert…

Da das Corporate Design aber so umfassend ist, ist es quasi die Summe vieler kleiner Komponenten, die einen Guss ergeben. Die Erstellung eines umfassenden Corporate Designs muss dabei folgende Punkte beachten:

Mit der Tür ins Haus – So wie die Fassade oft schon Bände über das Haus spricht und stabile Wände aus Lebkuchen Kindern einen leckeren Aufenthalt verspricht, so ist das Logo der wichtigste, sichtbarste Teil des Corporate Designs. Warum der wichtigste Teil? Weil ein schlecht designtes Logo oft der einzige Teil des Corporate Designs ist, den Kunden sehen, ehe sie das Weite suchen.

Bunt ist das Leben – Für Firmen sind Farben mehr als nur bunte Ästhetikanhängsel, an ihnen hängt oft die Identität einer Firma. Ob ein gelbes M oder ein T in Magenta, die Farbe ist für viele Kunden untrennbar mit der Firma verbunden. Man sehe sich nur die wahnhafte Identifikation von Fans mit der Farbe ihres Vereins an, Farben sind der wichtigste Teil einer Firmenidentität.
Gibt es bereits ein Logo in der Firmenfarbe, müssen Designer sich vorsehen, daran nichts Radikales zu ändern – es sein denn, ein Imagewechsel steht an.

Doch auch sekundäre Farben für Websites, Visitenkarten und Schriften passen sich hier ein. Farben sollen reizen und können ein Image verkaufen. Mediziner etwa brauchen weiß, Technik ist kühl und Bio ist grün. Farben sind Image.

Analphabetismus im Design – Auch das beste Corporate Design nützt nichts ohne den richtigen Font. Nur weil Times New Roman und Comic Sans vorinstalliert sind, sollten sie kein Logo zieren.
Ob die klare Linie der Schweizer Schule oder stämmige Lettern, Kunden identifizieren Marken anhand der Schriftarten. Das funktioniert auf dem Filmposter genau so wie für die Karten eines Restaurants.

Die Naht zur Qualität – Dieser Punkt ist eher ein ästhetischer Aspekt des Corporate Design und dennoch ein immens wichtiger. Das Design einer Firma, jene grundsätzliche Regeln aus Farbe, Form, Proportionen und Logo sind Orientierungspunkte für alles Folgende. Und sie sollen Stetigkeit vermitteln, Identifikation bieten.
Entsprechend langlebig muss das Design sein und vor allem muss es von hoher Qualität sein. Es muss professionell sein und übersichtlich, es muss dem Kunden eine Einladung sein, sich heimisch zu fühlen und vor Glück Regenbogen zu erbrechen.

Ein gutes Design macht oft den Unterschied zwischen positiver Kaufentscheidung und viralem Running Gag. Und das Corporate Design ist hierfür das Fundament, ohne dass jedes Folgedesign der Firma im Morast zu versinken droht.