Ein englisches Sprichwort rät zwar davon ab, ein Buch, also in Wirklichkeit einen Menschen, nur nach seinem Einband zu begutachten und zu bewerten, aber diese Weisheit erweist sich in der Realität des Marketings als nicht anwendbar. Wie die vor einigen Jahren durchaus populären Lebensmittelverpackungen mit dem eher schnöden Aufdruck „Ja“ zeigten, mochten die Kunden nach einer Weile dieses allzu deutliche Zeichen ihrer Sparfreude bzw. -notwendigkeit einfach nicht mehr sehen bzw. zu Hause um sich haben. Ein ganzer Kühlschrank voll mit „Ja“s, das ist doch das Grauen. So findet man diese vage diffamierende Kennzeichnung von Produkten heute auch nicht mehr.

Bunte Bilder, bunte Welten

Ein gutes Verpackungsdesign lässt natürlich klar erkennen, was sich hinter der Fassade verbirgt. Es bietet dem potenziellen Käufer aber noch viel mehr, nämlich das Eintauchen in eine Welt voller Freude, Spannung oder Exotik, je nach der Produktart. Als ein gelungenes Beispiel sei hier ein Tetrapack genannt, das den Käufern – Mütter mit kleineren Kindern – zeigt, dass der Inhalt gesund ist, und den Konsumenten, also den Kindern, einen Affen und eine Banane zum Freuen bietet. Ein gutes Verpackungsdesign muss also vieles können. Es muss das Produkt angemessen präsentieren, aber auch den Reiz erzeugen, das Produkt besitzen bzw. nutzen zu wollen.

Im Regal heraus stechen

Ein nett gemachtes Design allein ist aber noch kein Garant für den Verkaufserfolg. Zu berücksichtigen ist bei der Entwicklung eines Designs auch, wer sozusagen noch auf dem Marktplatz erscheint, in wessen Gesellschaft sich das schön verpackte Produkt also befindet. Und da wird es spannend, und es kommen auch einige Instanzen zum Zug, wie die Marktforscher, die eruieren, wie eine Verpackung im Kontext mit anderen wahr genommen wird. Wenn das nicht alles kompliziert ist, wird mancher sagen. Aber spannend ist es auf jeden Fall, die ultimative Verpackung zu entwickeln!