Man möge vom Fußball halten was man will und man möge von Fußballstars halten, was man will. Wenn diese Fußballstars dann auch noch Werbung für ein völlig ungesundes und unsportliches Getränk machen, möge man davon auch halten, was man will. Wenn dieses Getränk dann auch noch Coca Cola heißt und sich Zero nennt, weil es mit noch ungesünderen Süßstoffen vollgepumpt ist, als Zucker selbst, möge man davon auch halten, was man möchte. Doch was Coca Cola mit diesem Werbespot erreicht hat, ist das Beste was im Marketing passieren kann.

Der Inhalt

Wer den Spot nicht kennt, dem muss man ihn kurz erklären. Freundin bringt ihrem Freund, der vor dem Fernseher sitzt eine Coka-Cola (Sie hat eigentlich das Etikett vertauscht und es ist eine Coke Zero). Sie bringt sie ihm und er trinkt genüsslich. Sie sagt: „Vielleicht ist das gar keine Coke, sondern Coke Zero, vielleicht bin ich gar nicht deine Freundin, sondern Manuel Neuer und wir feiern den Sieg. Aber nicht im Wohnzimmer, sondern im Stadion. Aber nicht auf der Tribüne, sondern in den Mannschaftskabinen. Und wenn er wieder nach Hause kommt, ist Manuel Neuer plötzlich nicht mehr Manuel Neuer, sondern wieder seine Freundin.

In aller Munde

Was als wahrscheinlich ganz normaler Werbespot angefangen hat, verbreitet sich rasend schnell. In sozialen Netzwerken wird zu banalen Sachverhalten (z.B. ein Bild einer Kuh auf dem Feld) kommentiert „vielleicht ist das ja gar keine Kuh, sondern Manuel Neuer“. So hat Coca-Cola ein Phänomen geschaffen was weit über den Werbespot hinaus geht und mit jedem Kommentar verbindet man gleich Coca-Cola mit einer Kuh auf dem Feld. Dieser Effekt ist perfekt und gelingt selbst unter großen Anstrengungen nur wenigen Marketingunternehmen. Ob ein Werbespot sich auch so viral ausbreitet, ist auch immer eine Sache des Glücks. Ob gewollt bzw. vorhergesehen oder nicht. Hier haben die Marketingexperten von Coca-Cola voll ins Schwarze getroffen.