Ein gutes Beispiel für das Fehlen einer Designagentur und die Fallgruben, die dahinter lauern, ist das Web 1.0 – jene Frühzeiten des Internets, in denen Menschen leidgeprüft über Kabelmodems ins Netz gingen und bunt Trumpf war. Jede einzelne Seite leuchtete in allen Farben des Regenbogens und Cyan und Comic Sans gingen ihre unheilige Verbindung ein. Nichts, aber auch rein gar nichts passte zusammen. Damit es so weit nie wieder kommen möge, gibt es Designagenturen. Und die haben eine ganz einfache Missionsbeschreibung: Die Marke ist ihr Auftrag.
(Nicht) jeder ist ein Experte
Das Problem, das Kreative (aber nicht ausschließlich) dieser Tage vielerorts erleben, ist die Expertise der Schwarmdummheit. Seitdem sich einfach ergooglen lässt, wie man ein Logo erstellt, einen Flyer designt oder eine Herz-OP durchführt, meint jeder Krethi und Plethi, mitreden zu können.
Dabei gibt es Dinge, die sollte man im Idealfall den Profis überlassen. Und Design gehört auch dazu. Das heißt ja nicht, dass die Kreativität keines Anstoßes und keiner Richtlinien bedarf. Das können und sollen die Unternehmen ja gerne selber festlegen. Aber wie sich das letztlich in eine geschlossene Designsprache übersetzt, das sollte dann womöglich doch lieber die Agentur regeln.
Die Brand ist weit, Design ist lang – Was ist das für ein toller Drang
Die Weiten und Tiefen des Designs sind von derlei Ausmaßen, dass auch Designagenturen sich spezialisieren. Nur große Agenturen können es sich leisten, umfassende Angebote zu liefern, ansonsten gibt es mindestens so viele Splittergruppen wie im Nahen Osten.
Es gibt Brandagenturen, die zunächst einmal Markenidentitäten aus dem Äther hieven, Corporate Design Agenturen sorgen für unverwechselbare Bild- und Formsprache und dann gibt es natürlich die klassischen Bereiche einer Designagentur: Webdesign, Printdesign und Mediendesign.
Wichtig ist, dass Designagenturen auf ganz andere Mechanismen zurückgreifen können als das klassische „Sieht doch gut aus“ – es geht um die Psychologie des Marketings, das Anlegen langfristiger Strategien und schließlich auch darum, die technischen Eckpfeiler ins Design einzubinden. Denn Cyan und Comic Sans sehen nicht auf jedem Monitor gleich gut aus…