Unendliche Weiten… In Galaxien vordringen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat… Kennen Sie das? Fein, wir nämlich auch: früher aus dem Fernsehen und später aus dem Onlinehandel. Was den Onlinehandel angeht, so ist das Raumschiff inzwischen wieder in der Sternenbasis angekommen und hat zuvor das gesamte Weltall kartografiert.
Medienwandel, soziale Mechanismen, Preistransparenz – der Kunde hat die Autorität und die komplette Kontrolle. Gleichzeitig kommen immer weniger „neue“ Onlinekäufer hinzu oder anders: organisches Internetwachstum sinkt. Aus 150 Webseiten zu Beginn der Neunzigerjahre sind 20 Jahre später ungefähr 650 Millionen Webseiten geworden – wir Onlineprofis und Shopbetreiber sind also nicht mehr allein. Um uns herum ist es immer enger geworden und jeder von uns hat begonnen sich mit seinen Marketing-Ellenbogen die besten Plätze zu sichern. Wir machen auf uns aufmerksam, wir machen unsere Angebote nett zurecht und versuchen inzwischen immer mehr mit unseren bereits vorhandenen Besuchern und Kunden die Konversionsrate zu steigern sowie die gespeicherten Kontakte zu pflegen – anstatt im Internet auf „Neukundenfang“ zu gehen. Letzteres ist nämlich inzwischen ganz schön aufwendig und damit auch kostspielig geworden.
Manche von uns sind dabei so sehr mit der Steigerung ihrer Konversionsrate beschäftigt, dass sie dabei ganz vergessen: Eine gesteigerte Konversionsrate bedeutet noch lange nicht, dass wir wirklich mehr Geld verdient haben. Konversionsoptimierung ist letztlich nur ein weitgefasster Begriff, ein Platzhalter den jeder von uns mit seinen eigenen Inhalten füllt: Was dem einen sein Umsatz ist, ist dem anderen der Kundenwert oder Deckungsbeitrag.
Aber für uns alle gemeinsam gilt: Wenn wir mit dem was bereits vorhanden ist mehr erreichen wollen als bisher, dann müssen wir die Kunden und Besucher unserer Webseiten besser kennen- und steuern lernen.
Der Kunde sieht alles
Und weil wir gerade beim „“steuern““ sind: Was früher für die Menschen der tägliche Blick in die Zeitung war, ist heute der Blick in die sozialen Medien. Drei Viertel aller Unternehmen in Deutschland nutzen inzwischen die sozialen Medien zur Steigerung der Bekanntheit, Stärkung der Kundenbindung, Imageverbesserung und Zielgruppenpflege. Zusätzlich vervollständigt Social Media in vielen Unternehmen den Kundenservice und schafft so weitere wertvolle Kundenbindung.
80 % der deutschen nutzen bereits Internet und Social Media für kreative sowie interaktive Kampagnen, ein Millionenpublikum für große und kleine Unternehmen. Das ist toll, bedeutet aber im Umkehrschluß: Explosionsartiges Wachstum wie in den 90ern ist vorbei.
Ein Hauptproblem des Distanzhandels ist die Distanz selbst. Da wir als online Händler den Kunden nicht persönlich kennenlernen und befragen können, helfen am Ende nur A/B Tests. Wenn wir also zukünftig ein Stückchen von dem bisher unerreichbar geglaubten Stückchen Kuchen haben möchten, dann sollten wir unsere Zielgruppe, unsere Kunden und die Besucher unserer Webseite besser kennenlernen. Was könnte dafür besser geeignet sein als die Kommunikation und Interaktivität via soziale Medien?
Eines ist dabei allerdings klar: Sie sollten sich vorher überlegen, wie sie der Allgemeinheit gegenübertreten bzw. wie Sie Ihr Unternehmen repräsentieren, denn nachher ist es oft zu spät und: Das Internet vergisst nicht. Während heutzutage viele Unternehmen inzwischen recht professionell kommunizieren, gab es früher häufig, durch vermeintlich kleine Fehler, innerhalb kürzester Zeit einen kräftigen Shitstorm, der dann zusätzlich Zeit Geld und Nerven gekostet hat.
Die Profis dagegen pflegen heutzutage den täglichen Austausch mit Fans und Followern und wissen genau, wie man auf positives oder negatives Feedback reagieren muss. Sie wissen auch: In den sozialen Medien präsent zu sein, ist inzwischen mindestens genauso wichtig wie die eigene Visitenkarte im Portmonee.
Andererseits besitzen die meisten deutschen Firmen bis heute keine übergeordnete Digitalstrategie und ihr sogenanntes „Social Media Marketing“ beschränkt sich auf Postings und Kampagnen zu einzelnen Aktionen bzw. Neuerungen. Das hilft kurzfristig, ist aber noch lange keine Strategie und was ohne Strategie passiert, haben Sie hier und da sicherlich schon selbst erfahren.
Deswegen sollten Sie entweder vernünftige Bücher zum Thema konsumieren und konsequent umsetzen oder einen Social Media Manager einstellen oder eine Social Media Agentur mit ihren Beratern beschäftigen. Und falls Sie noch zögern: Wenn Sie sich nicht kümmern – Mitbewerber tun es ganz bestimmt. Es gibt inzwischen sogar Unternehmen, die sämtliche Gespräche über die Firma und Ihre Produkte durch eine Kommandozentrale für Social Media überwachen lassen und steuern. Und da überlegen Sie noch, ob Sie jetzt einen Facebook-Account eröffnen sollen oder nicht??? ALSO BITTE!