Wie kommt man auf den Beschluss, gleich für eine gute Sache zweimal zu bezahlen? Diese Frage kann man sich stellen, wenn man einmal die Werbekampagne vom Land Berlin in seine Einzelteile zerlegt! Für eine Werbekampagne investierte das Land Berlin stolze 44.000 Euro, welche durch den Druck von 10.000 Postkarten und Werbeanzeigen, 1000 Plakate und 40.000 Flyer zustande kamen. Beworben wurde dabei eine Kampagne, welche sich an kleine bis mittelgroße Berliner Unterhemen mit bis zu 250 Beschäftigten richtete und einen Lohnkostenzuschuss für die Einstellung von Hartz-IV-Empfänger bewarben. Das dumme dieser ganzen Geschichte ist jedoch, dass die Bundesagentur für Arbeit schon seit Jahren Lohnkostenzuschüsse für die Eingliederung von Hartz-IV-Empfängern bereitstellt.

Die Hintergründe zur Kampagne

Die Arbeitssenatorin für Landesmittel plant pro Jahr rund 1,25 Millionen Euro für eine doppelt ausgeführte Kampagne ein, welche von Unternehmen nur sehr bedingt angenommen wird. Eine Zwischenbilanz zeigte, dass nur 48 Unternehmen einen Antrag auf die Lohnkostenzuschüsse über das Land Berlin gestellt haben. Zum Vergleich – bei der Bundesagentur für Arbeit waren es derzeit 4363 Anträge. Aber all der Kummer um das nicht anlaufende Programm nutzte nichts, denn anstatt das Land Berlin seine Imagekampagne in den Sand schreibt und das Programm einstellt, bewirbt sie diese mit tönenden Posaunen weiter und schießt weiter das Geld für eine unnötig geführte Doppelstruktur in den Wind. Die Opposition und die Bundesagentur für arbeit sind sauer – das Land Berlin wirbt mit Lohnkostenzuschüsse und verheizt Geld für sein Image!

Das Imagedenken in Berlin geht weiter

Der Lohnkostenzuschuss, gefördert über das Land Berlin ist nur ein Beispiel für eine fragwürdige Bezuschussung. So gab es beispielsweise auch eine für Berufseinsteiger mit Migrationshintergrund laufende Kampagne, welche über die Senatsverwaltung für Integration betrieben wurde. Aushängeschild und Werbevermittler waren jedoch nicht etwa Berufseinsteiger mit Migrationshintergrund, sondern vielmehr professionelle Models ohne jeglichen Migrationshintergrund. Sinnlos beworben hatte die Senatsverwaltung für Integration dementsprechend die Lacher auf seiner Seite!