Karlsruhe – hohe Gerichte und Architektur
Mit rund 295.000 Einwohnern ist Karlsruhe weder eine besonders große Stadt, noch kann sie auf eine beeindruckend lange Geschichte verweisen. Dennoch wird sie in den Medien oftmals genannt, denn seit Anfang der 1950er Jahre haben der Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ihren Sitz.
Die Stadt beeindruckt nicht nur mit Glanz der hohen Gerichte, sondern auch mit Architektur. Eine Legende erzählt, wie Markgraf Karl-Wilhelm von Baden-Durlach auf einem Jagdausflug in der Gegend einschlief und von einem prachtvollen Schloss träumte, das im Zentrum einer neuen Residenz lag und von dem die Straßen gleich Sonnenstrahlen ausgingen. Diesem Traum ließ Karl-Wilhelm Taten folgen. 1715 gründete er die nach ihm benannte und auf dem Reißbrett entworfene barocke Stadt, die später als Haupt- und Residenzstadt des Landes Baden diente und auch gerne “Fächerstadt” genannt wurde.
Die Wahrzeichen der Stadt
Karlsruhe ist heute die drittgrößte Stadt in Baden-Württemberg und liegt im Südosten Deutschlands an der Grenze zu Frankreich. Ihre besondere Lage in der oberrheinischen Tiefebene macht sie zu einer der wärmsten und sonnigsten Städte Deutschlands und sie bietet Touristen eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten.
Die ehemalige Residenz Karl-Wilhelms ist natürlich das erste Ziel von Besuchern, es beherbergt heute das Badische Landesmuseum. In den neueren Gebäuden an der Ostflanke des Schlosses ist das Karlsruher Institut für Technologie und an der Westflanke das Bundesverfassungsgericht untergebracht.
Das Wahrzeichen der Stadt – die Karlsruher Pyramide – befindet sich auf dem Marktplatz. Bis 1807 stand hier die Konkordienkirche, in deren Gruft der Stadtgründer Karl-Wilhelm seine letzte Ruhe fand. Nach dem Abriss der Kirche stellte man zunächst eine Holzpyramide über der Gruft auf, doch um 1825 wurde die heutige Pyramide aus Sandstein nach einem Entwurf des klassizistischen Architekten Friedrich Weinbrenner errichtet.
Weinbrenner zeichnet sich auch für die evangelische Stadtkirche und das Rathaus am Marktplatz verantwortlich. Zu seinen Hauptwerken zählt die Pfarrkirche St. Stephan, die einer der bedeutendsten klassizistischen Kuppelbauten in Süddeutschland ist. Auf jeden Fall einen Besuch wert ist das Museum der Majolika-Manufaktur, das einen Überblick über die seit 1901 bis heute andauernde Produktion von speziell glasierten Tonwaren zeigt.
Die Universität in Karlsruhe besitzt schon lange einen guten Ruf. Im September 1860 fand mit dem Karlsruher Kongress das erste internationale Symposium über moderne Chemie statt. 1984 wurden im Rechenzentrum der Universität die ersten echten E-Mails Deutschlands empfangen und gesendet.
Kunst und Wissenschaft in Karlsruhe
Das seit 1997 bestehende Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe stellt eine Plattform für die Begegnung von Kunst, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft zur Verfügung. Die weltweit einzigartige Institution für Medienkunst beherbergt das Museum für Neue Kunst und die Städtische Galerie und bietet interdisziplinäre Zusammenarbeit für internationale Projekte an.
Die Mehrzweckhallen der Karlsruher Messe öffneten 2003 ihre Tore. Seitdem finden dort zahlreiche nationale und internationale Messen statt, wie die Verbrauchermesse “offerta” oder die “art KARLSRUHE”, aber auch Kongresse und Kulturevents.