Es gibt sie immer mal wieder, jene Kultstudiengänge, die von einer ganzen Generation heimgesucht werden. Früher waren die Sehnsuchtsstudiengänge einmal Jura oder BWL, heute ist es eher das Studium oder die Ausbildung der Mediengestaltung.

Und anders als bei BWL oder Jura ist die Mediengestaltung nicht vorrangig aus finanziellen Gründen ein interessanter Beruf, sondern eben weil sie eine gute Mischung aus Kunst und Handwerk bietet.

Medien in allen Formen (und Farben)

Mediengestaltung ist in den letzten Jahren eben deswegen immer wichtiger geworden, weil wir beständig und überall von Medien umgeben sind. War vor einiger Zeit zumindest noch ein gewisser Aufwand nötig, um uns verschiedenen Medien auszusetzen – und war es das faule Betätigen der Fernbedienung nach einem langen Tag Arbeit -, so reicht heute unser beständiger Blick aufs Telefon.

Digitale Medien schwirren überall um uns herum, sie verfolgen uns beim Checken unserer beruflichen Post, sie warten mit uns gemeinsam und bewegt auf den Bus und selbst wenn wir eigentlich nur einen Zeitungsartikel lesen wollen, hüpfen uns die neuen Medien um die Ohren. Und das sorgt für einen konträren Effekt, denn obwohl wir die ganze Zeit um uns herum Inhalte sehen, die um unsere Aufmerksamkeit buhlen, können wir diese immer weniger beachten.

Theoretischer Kontext und praktische Gestaltung

Und genau hier ist die Schnittstelle zur Mediengestaltung, die eben dafür sorgen muss, dass die Inhalte nicht einfach übergangen werden. Sonst greift der Kunde im Modus digitaler Übersättigung nämlich einfach zu den nächsten Inhalten.

Mediengestaltung richtet sich dabei in die Vergangenheit und in die Zukunft. In die Vergangenheit, weil eben keine Form der Kunst und keine Form des Handwerks ganz ohne historischen Kontext auskommt. Kunst und Design besitzen Geschichten und Formsprachen, die verstanden werden wollen (und müssen, ob sie wollen oder nicht), um dann schließlich umgesetzt zu werden. Das ist der Zukunftsaspekt der Mediengestaltung, das eigene Designelement, das kreative Schaffen und das Umsetzen von Grafik, Bild und Ton.

Dadurch haben diese Medien eben einen Mehrwert, einen Inhalt, der durch die Form kommuniziert wird. Hier schließlich vereinen sich Kunst und Handwerk, wie bei einem eleganten Möbelstück oder einem Gemälde, das stets zum Hinschauen lockt.