Grafikdesign macht die Welt hübscher und besser.

Ah, der Grafikdesigner! Die Schnittstelle zwischen zwei Welten, die menschgewordene Personifizierung der Brücke zwischen Technik und Kunden – oder wie der Kunde den Grafikdesigner wahrnimmt: Ein Mauscursor, der kostenlos Sprachbefehle entgegennimmt.
Doch gutes, visuelles Design ist nicht nur Spaß, sondern gehorcht einigen wichtigen Grundregeln, ist Kunst wie Handwerk und stellt auf einen Blick klar, wofür andere Bände schreiben müssten.

Ist weniger immer mehr? Ja.

Inzwischen spricht man ja schon kaum noch vom Grafikdesigner, der Grafikdesigner ist der Überbegriff einer Sparte von Designjobs in der visuellen Kommunikation geworden. Ob Industrie-, Mode-, Foto- oder Webdesigner: All diese Berufe sind Unterarten und Spezialisierungen des Grafikdesigns, spezialisiert, doch im Herzen vereint. Wie Darwins Finken auf den Galapagosinseln.
Und neu oder kurzlebig ist das auch nicht, schließlich gibt es das Grafikdesign in der derzeitigen Form schon seit den 1920ern. Nur haben sich die Aufgabenfelder verschoben, Grafikdesigner/Innen heute arbeiten vor allem im Digitalen und die Ursprünge in der Arbeiterrevolution verschwinden auch oft hinter Aluminium und Glass aus Cupertino.
Lediglich der Kern der Arbeit bleibt ähnlich: Schließlich geht es beim Grafikdesign immer noch in möglichst komplizierter Art und Weise darum, etwas zu erstellen, das aussieht, als könne es jeder verstehen. Das ist ja gerade der Kniff der visuellen Kommunikation, sie muss vom Akademiker bis hin zum BILD-Leser jeden erreichen. Sie muss schnell sein, schnörkellos und zielgerichtet, dem Corporate Design entsprechen, den Vorgaben des Mediums gewachsen sein, mal unbewusst funktionieren und mal den Betrachter direkt konfrontieren.
Und Grafikdesign ist überall. Wirklich überall! Vom Parkverbotsschild über die Browsericons, von der minimalistischen Website über das Interface von Pokémon GO bis hin zum auf Clickbait getrimmten YouTube-Thumbnail.
Und dafür kann jeder Mensch der westlichen Welt dankbar sein, denn visuelle Ästhetik macht die Welt Stück für Stück, Symbol für Symbol etwas besser. Schneller, funktionaler, intuitiver und komfortabler. Denn Layout und Design sprechen für sich.

Das Schwierige im Einfachen

All das ist eine diffizile Balance. Möglichst komplexe Zusammenhänge in möglichst simplen Umsetzungen wiederzugeben. Das alles auch noch nach den ästhetischen Gewichtungen der jeweiligen Leitkultur, zwischen Moderne und Klassik.
Und schließlich muss der Grafikdesigner dann auch noch in der Lage sein, einen ferngesteuerten Mauscursor in Photoshop und Illustrator zu spielen, um jede Verbesserung des Kunden gekonnt umzusetzen.