Ob nun höchstselbst oder mittelsmännisch… mittelsmannhaft… also über einen Mittelsmann, die Erstellung eines gelungenen Webdesigns gehört zur Königsdisziplin bei der Vertretung im Internet. Schließlich muss ein gelungenes Webdesign nicht nur ein Augenschmaus gleich einem Schloss in Wolkenkuckucksheim sein, sondern auch noch technisch funktionieren, ohne Fehlercodes auszuspeien. Wie gutes Webdesign aussieht, sieht man oft erst dann, wenn es fehlt. Daher folgen hier mal ex negativo einige Ideen für gelungenes Webdesign anhand der tiefsten Fallgruben.
Mehr ist mehr
Navigation soll leicht fallen, da helfen nur Seitenleiste, Menü und Kachelansicht. Außerdem braucht die Seite einen konstanten Newsfeed und die Anbindung an den Stream sozialer Netzwerke.
Um das zu gewichten, braucht jede Box eine unterschiedliche Größe, Gitter sind schließlich für Großeltern.
Bunt und monetarisiert
Was für die Anordnung gilt, gilt schon lange für das Farbschema. Jede Farbe des Regenbogens sollte mindestens (!) einmal auf der Seite vorkommen. Komplementärkontraste brennen sich ins kollektive Bewusstsein der Kundschaft und werden diese bis in den Schlaf hinweg verfolgen. Reicht der Regenbogen nicht aus, müssen gegebenenfalls neue Farben erfunden werden. Wirken Text und Bilder immer noch nicht auffällig genug? Kein Problem, das ein Blinken nicht lösen könnte.
PS: Im Winter ist Schnee für jede gute Website Pflicht.
Um die Kosten für dieses Webdesign wieder reinzuspielen (Webdesign wird in der Regel pro Farbe bezahlt), sollten mindestens drei Pop Up-Fenster pro Minute aufploppen. Weist eine Seite weniger Werbung auf als ein Pornoportal, so wird diese in der Regel nicht ernst genommen.
Krieg und Frieden
Bereits in der Schule sind lange und ausschweifende Romane der absolute Knüller bei den Schülern, das wollen auch Erwachsene lesen; vor allem dann, wenn sie sich nur kurz einmal im Netz informieren oder umsehen möchten, besonders relevant wird das allerdings, wenn der Text andere Medien wie Bewegtbilder oder Bilder begleiten sollte, dies sind die Sonderfälle, in denen möglichst verschachtelte Sätze, so als habe Thomas Mann die Seite beschriftet, einen deutlichen Mehrwert bringen, denn Aufmerksamkeit, so weiß man im Netz, ist eine zu schulende Tugend und wer sich kurz und deutlich fasst, hat schlichtweg nichts zu sagen. Punkt.
Wer suchet, der findet
Nicht nur wichtige Funktionen, auch Kontaktdaten, Anmeldungen und Shopfunktionen sollten unbedingt gut versteckt sein. Nur das stellt wirklich sicher, dass Besucher sich die Seite ansehen und gründlich durchlesen. Internet-User lieben die Herausforderung und fühlen sich von vielen modernen Webseiten einfach unterfordert…
Der Limbo des Webdesigns
Wer sich an alle obigen Tricks hält, der wird nicht nur ein Webseiten-Ungeheuer designt haben, sondern auch für kollektiven Gehirntumor unter allen Webdesignern weltweit sorgen. Ganz simpel ausgedrückt ist gutes Webdesign kurz, übersichtlich, einheitlich, modern und leitet den Blick des Besuchers. Und gerade in dieser Einfachheit liegt die Schwierigkeit.