Schon vor 4000 Jahren vor Christus gab es im alten Ägypten Werbekampagnen, wie z. B. Marktschreier oder Steintafeln von Händlern, auf denen ihre Ware aufgelistet war. Unser Verständnis von Werbung ist auf das 17. Jahrhundert zu datieren. Es wurden nicht nur vermehrt Werbeanzeigen in Zeitungen geschaltet, sondern es entstanden schnell ganze Werbezeitungen. König Friedrich Wilhelm I. hatte aufgrund des Booms von Werbezeitungen zeitweilig ein Verbot für Anzeigen in Tageszeitungen ausgesprochen. Als 1850 die Tageszeitungen wieder für Werbeanzeigen freigegeben wurden, entstand ein wahrer Werbeboom.

Von den Ursprüngen der Werbung bis zu den paradiesischen Scheinwelten der Werbemaßnahmen
Der Werbeboom, wie wir ihn in der heutigen Zeit kennen, setzte im 19. Jahrhundert mit Veränderungen hinsichtlich Anzahl und Inhalte an. Seit 1870 wurde die Werbung sensationslüsterner, richtete sich an bestimmte Gesellschaftsschichten, was man heute unter Zielgruppenwerbung versteht. Die Ausbreitung von Werbung führte dazu, dass Artikel in der Zeitung immer kleiner wurden und Platz für Werbeanzeigen geschaffen wurde. Dies führte dazu, dass im Jahr 1900 viele Tageszeitungen zu reinen Anzeigenblättern mutiert waren und bis zu 80 % aus Werbeanzeigen bestanden.
Zur Wende zum 20. Jahrhundert starteten die ersten Unternehmen mit einer langen Geschichte, wie z. B. Maggi oder Niveau, die ersten groß angelegten Werbekampagnen. Dieser frühen Etablierung von Markennamen und Produkten ist es zu verdanken, dass sogar heute noch viele Markennamen den Produktnamen gleichgesetzt werden, wie z. B. „Tempo“ für ein Taschentusch oder „Tesa“ für Klebestreifen. In dieser Zeit versuchten die Unternehmen erstmals, die Bedürfnisse der Kunden verstärkt zu erwecken. Produkte wurden in idealen, schönen Bildern dargestellt, während gleichzeitig der Drang der Kunden geweckt wurde, dieses Produkt unbedingt zu besitzen. Diese Entwicklung hat sich bis ins heutige Jahrhundert gehalten, denn die Kampagnen spielen immer noch mit den Träumen und innigsten Wünschen der Menschen und suggerieren eine wünschenswerte Scheinwelt.